2. Presseschau 2008 | |
Shelter winery Nein, dass sich hinter dem Namen Shelter Winery ein deutsches Weingut verbergen könnte, auf diese Idee kommt man so leicht nicht. Das klingt nach Neue Welt, nach Australien oder Amerika. Dort, genau genommen in Oregon beim Weingut Rex Hill, hatte Hans-Bert Espe gearbeitet, bevor er wieder zurück nach Deutschland kam. Der Name aber wurde ganz simpel nach der Unterkunft gewählt, die Hans Bert Espe und Silke Wolf als "Keller" gefunden hatten, um ihren ersten eigenen Wein zu machen, nämlich einen Bunker auf dem ehemaligen kanadischen Luftwaffenstützpunkt in Lahr. Schafe weiden vor dem "Weinkeller" Ein Schäfer ließ seine Schafe vor diesem zum Keller umfunktionierten Bunker weiden. Diese Geschichte ist nicht erfunden, sondern wirklich so passiert. Hans-Bert Espe und Silke Wolf zeigen Fotos, auf denen alles genau so zu sehen ist, die weidenden Schafe vor ihrem Bunker. Nachdem der Flughafen wieder in Betrieb genommen wurde, mussten sie ein neues zuhause suchen, und sie haben dies gefunden, allerdings nicht im Breisgau, sondern bei einem befreundeten Winzer in Eichstetten am Fuße des Kaiserstuhls. Der Name für das Weingut aber ist geblieben: Shelter Winery. Aus Liebe zum Wein Silke Wolf und Hans-Bert Espe sind beide nicht mit Wein aufgewachsen. Sie stammt aus Paderborn, er aus Osterode. Kennen gelernt haben sie sich in Geisenheim, wo beide Weinbau studiert haben, ihre Kenntnisse haben sie bei Auslandsaufenthalten erweitert. Kurz vor ihrer ersten eigenen Lese, das war 2003, haben sie dann den Bunker zum Weinkeller unfunktioniert. Hans-Bert Espe war zu dieser Zeit noch Betriebsleiter bei einem Weingut in der Ortenau. Ein Jahr später hat er dort aufgehört, kümmert sich seither um Weinberge und Wein, Silke Wolf arbeitet halbtags am Staatlichen Weinbauinstitut in Freiburg. Spätburgunder aus Kenzingen und Malterdingen Jeder Neuanfang ist schwer. Ein Vorteil derzeit ist, dass Weinberge relativ günstig zu haben sind. So kann man Parzellen in guten Lagen erstehen, mit alten Reben. Im Breisgau sind sie fündig geworden, in Kenzingen und Malterdingen. Die Vorliebe für Pinot Noir hat sich bei Hans-Bert Espe in Oregon noch verfestigt. Bisher konzentriert man sich ganz auf diese Rebsorte. Wobei irgendwann einmal schon auch ein Weißwein das Programm ergänzen soll. Aktuell angesagt aber ist Spätburgunder, und das in allen Varianten: als Sekt, als Rosé und natürlich als Rotwein. Glanzvolles Debüt Schon mit ihrem ersten Jahrgang 2003 ist Silke Wolf und Hans-Bert Espe ein überzeugender, feiner Spätburgunder gelungen, die Nachfolger bestätigen den Eindruck des Premierenjahrganges. In offenen Holzbottichen wird er vergoren, dann im Barrique ausgebaut, auch mit einem 300-Liter-Fass experimentieren die beiden, das Holz soll bei ihnen niemals im Vordergrund stehen. Eleganz und Finesse sind angesagt beim Spätburgunder und Silke Wolf und Hans-Bert Espe ist dies auf Anhieb gelungen. | |
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BADEN WEINGÜTER UND WEINE, Gerhard Eichelmann und Wolfgang Faßbender, 2008 |